Beim Lehrer

Es schien, als wäre ein wunder Punkt getroffen, als ich den Lehrer Beindl erwähnte - ein Punkt, grundlegend für sein Leben wie eine lange zurückliegende Züchtigung, an deren Notwendigkeit man nicht mehr zu zweifeln wagt, ganz sachlich darüber zu denken glaubt, sogar süße Wehmut vorschützt, während sich doch unwillkürlich die Nackenhaare sträuben.
Beindl? Natürlich könne er sich noch an Beindl, seinen Lehrer Beindl erinnern, gab er unbehaglich zu, den Blick wie in ein Mauseloch gerichtet. Schließlich sei er ja selbst Lehrer geworden, gleichfalls ein Turn- und ein Deutschlehrer, der Beindl sei eben ein Pädagoge gewesen, der gewissermaßen anzustecken vermocht habe.
"...im Prinzip blickt ja ein jeder Lehrer stets nach vorne!" sagte er, wörtlich, über sich. Man könne, gewissermaßen, sagen, daß der Beindl schon damals seine - des späteren Lehrers - Karriere im Sinn gehabt hätte, so wie er ja überhaupt alle späteren Karrieren seiner Schüler im Sinn gehabt hätte und wie er selbst auch die Karrieren seiner Schüler im Sinn habe, wie auch jeder andere Lehrer die späteren Karrieren seiner Schüler im Sinn haben würde. Etwas im Sinn haben, so erklärte er, das bedeute etwas gänzlich anderes, als etwas im Kopf zu haben. Man hätte das nicht etwa exakt vor Augen stehen, man wisse es nicht genau zu sagen, man wisse es eigentlich überhaupt nicht, es sei vielmehr so eine Art Instinkt - er wisse es einfach nicht besser zu sagen - man hätte es einfach im Gefühl, wie etwas sein müsse, wie die späteren Karrieren der Schüler zu sein hätten, wie es gar nicht anders sein könne - das sei die eiserne Richtschnur, die den Lehrer leite.
Dies, betonte er, sei das A und O des Lehrerberufes - denn eigentlich käme es ja weniger, ja, manchmal überhaupt nicht, auf das an, was man den Schülern beibrächte, zum Beispiel das Fach Deutsch: Deutsch könnten die Schüler ja ohnehin, oder das Fach Mathematik: man könne unmöglich diese müde Lernerei als Mathematik bezeichnen, auch böte sie keine gute oder auch nur zureichende Basis für den, der sich später der Mathematik widmen wolle - es sei dies alles nur angetan, um den Lehrplänen Genüge zu verschaffen, und damit überhaupt eine Spezialisierung im Lehrerberuf möglich sei: damit es einen Deutsch-, einen Mathematik-, einen Physiklehrer und dergleichen gäbe, wohingegen ja in Wahrheit alle dasselbe unterrichteten. Eine Ausnahme, fügte er bedächtig hinzu, sei vielleicht der Turnlehrer. Dies sei - neben Beindls Vorbild - auch der Grund gewesen, wieso auch er Turnlehrer geworden sei - der Turnlehrerberuf, erläuterte er, der Turnlehrerberuf sei eigentlich der Lehrer in nude, die geheime Substanz des Lehrerberufes, dessen wesenhafter Kern, dessen Begriff, deklamierte er, wohingegen all die anderen, Mathemathik-, Deutsch-, etc.-Lehrer nur Schattierungen des Turnlehrers seien - ja, freilich, er würde dies gleich näher erklären, doch müsse er dem noch einiges vorausschicken:
Der Lehrer, sagte er, weit ausholend, sei in Wahrheit kein Wissensvermittler, als Wissensvermittler könne man ja auch ebensogut Maschinen benutzen, und schließlich bräuchte ohnehin kein vernünftiger Mensch einen Wissensvermittler - der Lehrer sei vielmehr ein Herzensbildner, ein Seelenbildner, man könne auch sagen: ein Gewissensbildner und ein Bildner innerster Überzeugungen, woraus ja unschwer die ganze Gewichtigkeit seines Amtes erhelle: Er müsse seinen Schülern das geben, was sie selbst sich zu geben nicht imstande wären, jene oft ganz subtile Ausstattung für die Lebenszeit, vor welcher die Schüler stets instinktiv zurückschreckten, welche sie aus purer Uneinsichtigkeit ansonsten versäumen würden - zwar könnten sie sich ohne seine, des Lehrers Tätigkeit sehr wohl Wissen aneignen, Verständnis in Mathematik usw. erlangen, dies sogar ohne Lehrer oft ungleich besser, er bezweifle das nicht, doch fehle ihnen dann die wahre Charakterbildung, wie er sich ausdrückte: die Schüler wären ohne einen Lehrer alle miteinander asoziale Individuen, man könne sagen: alle jungen Menschen würden ohne ihn, den Lehrer, zu Asozialen heranwachsen, keiner wäre reif genug, so sagte er, sich in eine Gesellschaft hineinzufügen - die Gesellschaft bestünde dann gewissermaßen nur aus lauter Asozialen, man solle sich das einmal vorstellen, gab er zu bedenken.
Der Beindl, erinnerte er sich mit melancholischer Stimme, der Beindl sei ein ganz eifriger Verfechter der Turnstunde gewesen. Er hätte seinerzeit durchgesetzt, daß sich kein Schüler mehr einzubilden habe brauchen, er könne sich vor der Turnstunde drücken. Ja, er wisse es noch genau, wie der Beindl bei Schuljahresbeginn gesagt habe, wörtlich: "Was? Ihr jammert über die zwei Turnstunden wöchentlich? Es müßte vier Turnstunden, noch besser: sechs oder acht Turnstunden geben in der Woche! Da braucht mir keiner zu glauben, daß er auskommt, wo wir ohnehin so wenig Zeit zum Turnen haben!" hätte der Beindl gesagt, und es sei dann auch wirklich keiner ausgekommen: der Beindl hätte beim Fehlwesenverwalter der Schule durchgesetzt, daß ein Turnstundenschwänzer unnachgiebigst behandelt worden sei - einem Mathematikstundenschwänzer und dergleichen hätte man es dann noch am ehesten durchgehen lassen, denn eine schlechte Mathematikzensur habe ja keiner haben wollen, und tatsächlich hätten nur sehr wenige die Mathematikstunden geschwänzt, hingegen sei früher die Turnstundenschwänzerei geradezu ein Sport und es sei gerade Beindls Verdienst gewesen, den pädagogischen Stellenwert der Turnstunde an der Schule gebührend hervorgehoben zu haben - "Die Turnstunde ist die Königin der Schulstunden!" habe Beindl einmal zu ihm gesagt.
Ja, freilich sei dies für einen Außenstehenden schwer verständlich, und die Schüler verstünden dies zuerst ja nie - und wozu, letztlich, gäbe es denn eine Sportwissenschaft, wenn dies alles so leicht verständlich wäre? Ob ich etwa meine, daß ihm die ganze Turnerei Spaß mache? Er sei bei keinem Sportverein, und seines Wissens habe auch der Beindl privat keinen Sport betrieben. Ein Spaß sei es nicht, in der dumpfigen Luft der Turnhalle den Schweiß der Schüler einzuschnaufen, sagte er, er könne sich da schon etwas schöneres vorstellen. Wieso er dann Turnlehrer geworden sei? Es sei eben notwendig, man müsse den jungen Menschen, den Schülern also, schon in der Schule reiche Gelegenheit geben, Notwendigkeiten zu erkennen - ihm selbst habe ja zuerst, damals, als Schüler unter Beindl, der Turnunterricht auch keinen Spaß gemacht - doch was hätte er machen sollen, er habe sich ja, dank Beindl, nicht drücken können - Turnstundenschwänzer seien, dank Beindl, im Wiederholungsfalle sogleich der Schule verwiesen worden, er habe also immer hingehen müssen zu Beindls Turnstunden, und da hätte er es allmählich eingesehen - wo man hinkäme, wenn es alle so machen würden, wenn einzelne, er zum Beispiel, die Turnstunden geschwänzt hätten, dann wäre das sehr ungerecht gegenüber seinen Klassenkameraden gewesen, sagte er, ungerecht und unfair gegenüber seinen Klassenkameraden, die zur selben Zeit, in der er's sich vielleicht gerade gutgehen ließe, beim Beindl geschwitzt hätten, daß ihnen die Knochen nur so gekracht hätten. Das wäre unsolidarisch gewesen, habe ihnen der Beindl erklärt, und so sage er es auch heute noch seinen eigenen Schülern: daß dies einfach unsolidarisch, eine Gemeinheit sei, wenn andere schwitzten und turnten, bis ihnen der Schweiß im Arsch koche, und man selbst ließe sich's mir nichts dir nichts gutgehen! das könne man ja später, draußen im Leben, auch nicht tun! Freilich bräuchte dies eine gewisse Zeit, bis man es einsähe, sagte er, aber er hätte es ja auch einsehen müssen. Und wehe, wenn damals einer die Turnstunde geschwänzt hätte! Es hätte ja immer welche gegeben, erzählte er, solche Drückebergertypen, die sich irgendwie eine Befreiung erschlichen, betrügerisch eine Krankheit vorgeschützt hätten - wehe dem, wenn den dann seine Klassenkameraden erwischt hätten, wie er sich's in Wahrheit gutgehen ließ - der wäre schnell beim Beindl gemeldet gewesen! sagte er, das sei keine Petzerei gewesen, sondern ein Vorgehen gegen asoziale Elemente, sagte er. Da habe keiner einen Pardon gekannt, und das hätte auch ein jeder gewußt.
Zuerst hätte es freilich keinen Spaß gemacht, doch, so sagte er: das sei ja immer so, daß der Appetit mit dem Essen komme - es brauche ja keiner zum Beispiel glauben, daß der Lehrerberuf Spaß mache, da mache man sich höchstens ganz falsche Vorstellungen, in Wirklichkeit sei dies eine Arbeit wie jede andere auch, die eben sein müsse, wie er mittlerweile hinreichend dargelegt zu haben glaube. Und dies lerne man eben bereits im Turnunterricht. Man bekäme dort, sagte er, die Chance, sich schon frühzeitig diese Erkenntnis anzueignen, deren Wert nich hoch genug eingeschätzt werden könne: daß das Leben eben kein Spaß sei! sagte er pathetisch, man lebe ja schließlich nicht zu seinem Vergnügen - er selbst zum Beispiel, ob ich etwa meinen würde, ihm mache das Leben einen Spaß? wenn es um den Spaß ginge, sagte er, dann hätte er sich schon lange umgebracht, weil, dann könne man sich eben nur umbringen, weil das Leben eben kein Spaß sei. Vielmehr sei das Leben eine Verpflichtung, eine stete Verpflichtung, er zum Beispiel habe als Lehrer die Pflicht, und dafür würde er ja schließlich bezahlt, den Schülern sowas wie Lebenserfahrung zu vermitteln, sie von einem falschen Anspruchsdenken zu befreien - von dieser irrigen Vorstellung, daß es sich bei der Welt um ein gut gemachtes Nest handeln würde und die Welt nur auf ihn, den Schüler, warte - daß er ohne weiteres etwas werden könne in dieser Welt - die Schüler also gebührend auf das Leben draußen vorzubereiten, sagte er, das sei seine Pflicht - sie, mit anderen Worten, an Herz und Seele zu bilden - wozu es freilich unumgänglich sei, daß er selbst, der Lehrer, erst recht ein an Herz und Seele gebildeter Mensch sei. Ja, wo käme man denn hin, rief er aus, wo käme man denn hin mit dieser kurzsichtigen Einstellung, die immer nur auf den eigenen Vorteil bedacht sei: das finge ja schon damit an, daß man als Schüler die Turnstunde schwänze etc. und dann später, draußen im Leben, lauter unvernünftige Ansprüche stelle: er wisse persönlich einen Fall, der auch immer die Turnstunde geschwänzt hätte, einen gänzlich unbelehrbareren Fall, der dann auch bald der Schule verwiesen worden wäre - und der sei dann später ein Terrorist geworden! Das sei es, wohin man käme, ohne eine rechte Einsicht in die Dinge des Lebens: man müsse vielmehr immer diplomatisch sein, wie er sich ausdrückte, man solle auch und besonders die Ansicht der anderen Seite sehen, und nicht immer gleich seinen Anspruch anmelden, man solle doch auch einmal zurückstecken können! Und gerade diese Fähigkeit - es sei wirklich für die praktische Lebensführung eine der wertvollsten überhaupt! hob er hervor, diese Fähigkeit - das sei es, was man gerade beim Turnunterricht lernen könne - eine unliebsame Sache durchzuhalten, ohne unvernünftigerweise sogleich dagegen aufzubegehren - er sage seinen Schülern dann immer, wie es übrigens auch der Beindl getan hätte, daß später, draußen im Leben, auch das allerwenigste angenehm sei, daß man es eben machen müsse, man könne ja ruhig seine Meinung darüber haben, sagte er, er sage immer zu seinen Schülern: eine Meinung könne und solle man über alles haben - man solle sie auch ruhig sagen, wenn es an der Zeit sei - aber man solle sich nie unklugerweise nur auf deren Durchsetzung versteifen. Nicht umsonst, fügte er hinzu, nähme er im Deutschunterricht fast das ganze Jahr stets nur die Deutschaufsatzgliederung durch: These, Antithese, Synthese, wobei die Synthese das allerwichtigste sei: wer keine gute Synthese mache, der sei bei ihm unten durch, der brauche nicht zu meinen, er bekäme eine gute Note. Gerade auf das komme es an, die goldene Mitte zu finden, wie er sich ausdrückte: stets läge die Wahrheit in der Mitte, und nicht etwa dort, wo man sie selber gern sehe, das sei doch nur Wunschdenken, sagte er.
So könne ja freilich, grundsätzlich, ein jeder werden was er wolle - aber auf das rechte Wollen käme es eben an, wenn man immer nur das Mögliche wolle, dann hätte man ja auch Erfolg im Leben, dann könne eigentlich tatsächlich ein jeder glücklich werden - wenn nur ein jeder nur seine Pflicht täte.
Und gerade das rechte Wollen sei es, das man in der Schule lerne. Es würde ja heute immer so getan, in der Reklame zum Beispiel, als ob man alles haben könne. Da habe man es als Lehrer oft schwer, diesen Irrglauben zu korrigieren und die Schüler zu der Einsicht zu bringen, daß man oft zufrieden sein müsse, daß man froh sein müsse, überhaupt etwas zu haben. Und daß man dafür auf das allermeiste verzichten müsse und daß das Leben eben kein Spaß sei und daß man oft genug etwas machen müsse, das man nicht einsehen würde und das wehtäte. Er diskutiere ja oft genug mit seinen Schülern in den Abschlußklassen etwa über den Wehrdienst - er sage dann immer, daß er persönlich, einmal rein persönlich gesehen, es ja verstünde, wenn man sich über seine Wehrpflicht nicht gerade freue, und er hätte ja auch Respekt, wenn es einer vor seinem Gewissen nicht vereinbaren könne, eine Waffe in die Hand zu nehmen, der müsse dann eben seinen Ersatzdienst machen - aber es ginge eben nicht an, wenn sich einige da ihrer Pflicht entzögen, während die anderen 18 Monate ihres Lebens hergeben müßten, würden sich diese Drückeberger ein schönes Leben machen, das sei ungerecht gegenüber den anderen. Es sei freilich fragwürdig, was so eine Armee nutze, sagte er, er selbst sei sich da ja auch nicht so im klaren, freilich könne er das nicht vor der Klasse sagen, er selbst glaube aber, daß eine Armee mehr zerstören würde, wenn es soweit wäre, als daß sie etwas nutze. Aber es gäbe nun einmal eine Wehrpflicht, und da hätte man eben fertigzuwerden damit - schließlich sei das für einen jungen Menschen auch eine ganz gute Vorbereitung fürs Leben, er habe sogar schon oft genug später Schüler getroffen, die ihm dies bestätigt hätten: daß sie nach ihrer Wehrdienstzeit alles mit ganz anderen Augen sehen würden, daß es ihnen nun viel leichter falle, eine gewisse Ordnung in ihr Leben zu bringen - das seien früher auf der Schule oft die größten Schwänzer und Störenfriede gewesen, sagte er, denen die Armee dann doch noch den Einstieg in ein ordentliches Leben ermöglicht hätte - da käme keiner aus, man müsse sich eben damit abfinden, daß das Leben kein Spaß sei, sagte er. Sonst könne man ja gleich Terrorist werden oder sich umbringen - er persönlich verstünde es ja, wenn sich einer umbrächte, es komme ja auch schon gelegentlich an der Schule vor, daß sich Schüler umbrächten, einmal habe sich sogar ein Lehrer umgebracht, und auch er, sagte er, habe schon des öfteren diesen Gedanken gehabt. Das sei eben eine ganz persönliche Entscheidung, die ein jeder für sich selbst treffen müsse, wenngleich er bezweifle, daß ein Schüler hierzu bereits die nötige Reife mitbrächte. Aber ein Terrorist zu werden, sagte er, das sei ihm völlig fremd: wenn sich einer selbst umbrächte, das sei ja dessen eigene Sache, aber wenn jemand Polizisten umbrächte, die ja auch nur ihre Pflicht täten, wie ein jeder hier seine Pflicht täte, schließlich müsse ja ein jeder von etwas leben, und da sei es ihm völlig unverständlich, wie ein Mensch charakterlich soweit sinken könne. Ein jeder müsse mit seinem Leben selber fertigwerden, sagte er.
Und das sei es schließlich, fuhr er fort, was er vorhin gemeint hätte mit diesem Instinkt, mit dem ein Lehrer die Zukunft seiner Schüler im Sinn hätte: es sei die Pflicht, die ganz persönliche Pflicht eines jeden Schülers, die der Lehrer im Sinn haben würde: bei einem jeden das rechte Pflichtbewußtsein zu wecken, damit er überhaupt etwas werden könne, sagte er. Die ganz persönliche Pflicht eines Schülers erkennen, das hieße jedoch nicht, diesen zu gängeln, in eine bestimmte Lebensbahn zu drängen: im Gegenteil! rief er aus, ein Lehrer könne ja oft gar nicht ahnen, was alles an verborgenen Talenten im Schüler schlummere. Das sei doch auch ganz gleichgültig - der Beindl etwa hätte auch nicht ahnen können, daß aus ihm, dem stillen, eher grüblerischen Schüler später einmal ein Turnlehrer werden würde, wie er jetzt vor mir stünde.
So etwas könne auch niemals die Aufgabe des Lehrers sein. Ein Lehrer müsse, sagte er, seinen ganzen Instinkt darauf verwenden, überhaupt das rechte Pflichtgefühl im Schüler zu verankern - das dann ja schließlich ein ganzes Leben lang anhalten müsse. Aber recht eigentlich sei dies rechte Pflichtgefühl letztlich die eigene Leistung des Schülers: der Lehrer habe dabei nur dem Willen des Schülers hilfreich zur Seite zu stehen, daß er nicht abschweife in eine Richtung, die der Schüler ja gar nicht eigentlich wollen - die er in seiner ganzen geballten Unreife noch gar nicht kennen könne. In diesem Sinne hätte der Lehrer, mit seinem Instinkt, ein echter 'Freund und Mentor' zu sein, wie es ihm zum Beispiel der Beindl gewesen wäre.
Was der Schüler dann später mit seinem Leben anfinge, welchen Beruf er dann ergreife - das sei ohnehin Sache des dann erwachsenen Schülers. "Hauptsache, ein ordentlicher, nützlicher Mensch!" sagte er abschließend. "Dann ist man schon irgendwie zufrieden mit sich, jawohl!"
Und ich fragte mich, wie das alles möglich war.
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